Vertrieb mit Suchmaschinen - Analyse der Wettbewerberaktivitäten!
Das Internet ist der mit Abstand wichtigste Vertriebskanal beim Wechsel des Stromversorgers. Wie aus der Vertriebskanalstudie Energie 2019 hervorgeht, haben 71% der Stromwechsler den neuen Vertrag online abgeschlossen. Insgesamt 48% nutzten dabei ein Vergleichsportal, 23% schlossen den Vertrag auf der Internetseite des Energieversorgers ab.
Die eigene Webseite ist für Energieversorger also der zweitwichtigste Vertriebskanal überhaupt und gewinnt durch die Digitalisierung, gerade in der jetzigen Zeit, weiter an Bedeutung.
Im Rahmen dieser Untersuchung wurde am 20. Mai 2020 zwischen 11 und 17 Uhr in 1.876 deutschen Regionen bei Google nach dem Suchbegriff „Stromanbieter [Region]“ gesucht. In Landshut lautete der Suchbegriff demnach bspw. „Stromanbieter Landshut“.
Es wurden alle Anzeigen („Ads“) sowie die organischen Suchergebnisse der ersten Ergebnis-Seite erfasst. Der Standort wurde mithilfe eines Entwickler-Tools von Google simuliert. In den meisten Fällen ergaben sich dabei 20 reguläre Suchergebnisse sowie vier Ads im oberen Werbeblock und drei Ads im unteren Werbeblock. Es zeigt sich, dass zu diesem Zeitpunkt 123 Versorger, fünf Vergleichsportale und sechs sonstige Energiemarktteilnehmer mit Google Ads präsent waren.
Große Versorger mit stärkster Präsenz
Die Grafik zeigt den Vergleich der Präsenz von E.ON und Innogy direkt mit Werbeanzeigen. Die Skala illustriert, auf welcher Position die Werbeanzeigen gelistet waren.
Am häufigsten fanden sich Anzeigen von E.ON. Der E.ON-Konzern war zusätzlich mit unterschiedlichen Marken wie innogy direkt, E WIE EINFACH oder eprimo präsent. Es zeigt sich allerdings, dass die Strategien recht unterschiedlich sind. Die größten Überschneidungen gab es tatsächlich zwischen E.ON und Innogy direkt, die beide fast bundesweit präsent waren. Innogy direkt war aber tendenziell weiter oben platziert als E.ON. Interessant sind an dieser Stelle auch die Unterschiede bei den Werbeaktivitäten von EnBW und Yello oder E WIE EINFACH und eprimo, bei denen eine konzerninterne Abstimmung vermutet werden kann, allerdings nach jeweils unterschiedlichen Kriterien.
Regionale Versorger mit sehr unterschiedlichen Ansätzen
Auch bei regional aktiven Versorgern zeigen sich interessante Erkenntnisse. Während beispielsweise Energie Südbayern hauptsächlich in seinem eigenen Versorgungsgebiet aktiv ist, reichen die Aktivitäten von Erdgas Schwaben deutlich weiter und umfassen neben Bayern auch weitere Regionen.
Umfassende Ergebnisse zu 19 Versorgern
Die 14-seitige Analyse erscheint in der Mai-Ausgabe von Energiemarkt Aktuell und umfasst neben der Betrachtung der Suchmaschinenwerbung auch eine Analyse der Häufigkeit, mit der die Unternehmen in den organischen Suchergebnissen auf der ersten Seite erscheinen. Umfassend betrachtet wurden die am Stichtag ermittelten Online-Präsenzen der Versorger und Marken E.ON, Innogy direkt, eprimo, E WIE EINFACH, EnBW, Yello, Enercity, NEW Energie, badenova, Entega, Berliner Stadtwerke, BS Energy, Energie Südbayern, Erdgas Schwaben, Lekker Energie, Schweizstrom, Sauber Energie, Montana Energie und Knauber Strom.