innogy besetzt Nische "eSport"
Die Vielfalt der digitalen Kanäle und Räume, in denen sich vor allem die Kunden von morgen zunehmend bewegen, bedingt eine differenzierte Steuerung der Marketingaktivitäten. Die digitalen Kundenkontaktpunkte werden vielfältiger, und es entwickeln sich manchmal auf den ersten Blick kurios erscheinende Nischen im digitalen Raum, die aber identifiziert und genutzt werden sollten. So ist innogy bspw. kürzlich mit einem Engagement im eSport-Bereich aufgefallen.
Doch was ist eigentlich eSport? Nach einer aktuellen Umfrage ordnen lediglich 25 Prozent der Deutschen diesen als wirklichen Sport ein. In Asien hingegen, hat ist eSport bereits als olympische Disziplin anerkannt. Es geht hierbei um das wettbewerbsorientierte Spielen von Computerspielen, bei dem Teams gegeneinander antreten. Oft werden diese Teams von einem Sponsor unterstützt. Hierbei handelt es sich nicht um herkömmliches Sponsoring, denn in der Regel bezahlt der Sponsor dem Team Fixgehälter und Prämien. Im Gegenzug erhält er das komplette Preisgeld, welches bei einem größeren Turnier durchaus im zweistelligen Millionenbereich liegen kann. Die ganze Landschaft darum hat sich ähnlich wie beim Fußball entwickelt: Es gibt Teams, Ligen, Fans, aber auch Wettanbieter. Profispiele können in Europa per Stream betrachtet werden, in Asien sind die Spiele bereits im TV etabliert.
Die steigende Bekanntheit und die daraus resultierenden Werbemöglichkeiten veranlassen immer mehr Unternehmen, in den eSport-Markt einzusteigen. Ist ein Team erfolgreich, fällt dies auf den Sponsor zurück, der zusätzlich sogar noch Einnahmen generieren kann. Zunächst waren vor allem Hardware-Hersteller (z.B. Samsung oder BenQ) oder -Händler als Sponsoren tätig. Letztes Jahr erlebte die Szene einen kleinen Boom, indem große Fußballvereine wie Schalke 04 und Chelsea ebenfalls Teams gegründet bzw. übernommen haben.
innogy lässt eFußball spielen
innogy hat zwei Teams und dem Namen „Origins of Power“ gegründet, darunter ein Profi-Team und ein Amateuream. Das Profi-Team von innogy spielt Fifa. Hierfür konnte das Unternehmen den sehr bekannten Deutschen Spieler Dominik Schwenker gewinnen. Allein diese Meldung, ließ die Gaming-Branche aufhorchen. Der Spieler kann fast jeden Abend auf seinem Streamingkanal (http://twitch.tv/schwenker91) beim Spielen beobachtet werden.
innogy bedient dabei aber nicht nur den hochbezahlten Profi Sektor, sondern hat auch ein Amateurteam. Dieses tritt bei Hearthstone, einem eher unterhaltungsorientierten Spiel mit hoher Popularität, an. Somit steht auch hier die Bekanntheitssteigerung im Vordergrund. Zudem kann man davon ausgehen, dass innogy sehr viele Bewerbungen von Spielern für eine Teammitgliedschaft bekommt.
Der Versorger ist zudem nicht vorrangig an Preisgeldern interessiert, sondern will den eigenen Bekanntheitsgrad bei den „Digital Natives“ steigern und somit auch mehr IT-affine Arbeitskräfte für einen Konzern begeistern, bei dem die Digitalisierung alle Geschäftsbereiche durchdringt und der auf die Entwicklung innovativer, digitaler Produkte angewiesen ist. Dass dies funktionieren kann, zeigt das Beispiel „Wüstenrot“. Die Bausparkasse ist ebenfalls eSport-Sponsor und eine entsprechende Kampagne, bspw. in Form von Werbe-Spots auf einem eSport-Onlineportal, brachte in neun Wochen 200.000 Views, 235.000 Klicks und 13 Mio. Impressionen. Wüstenrot konnte seine Bekanntheit in der Zielgruppe der 18- bis 24-jährigen Gamer um zwölf Prozentpunkte erhöhen. Auch die Zahl der Bewerbungen sei angestiegen.
innogy als erster Gaming Stromanbieter
Darüber hinaus nutzt innogy die Web-Präsenz von Origins of Power auch für vertriebliche Zwecke und bietet dort in Kooperation mit der Plattform Sparbonus den Tarif „Strom Stabil“ (ein Jahr Laufzeit, zwei Jahre volle Preisgarantie) inkl. eines Bonus in Form eines Gutscheins für das Computerspiel Battle.net über 80 Euro an. innogy bezeichnet sich dabei als erster „Gaming Stromanbieter“.
Nach dem ersten Jahr möchte innogy abwägen, ob das eSport Programm weitergeführt werden soll. Experten halten einen Ausstieg aber für unwahrscheinlich. Auf der Homepage des Teams wirbt das Unternehmen mit dem Slogan: “Innogy ist im esports Markt mehr als nur ein Sponsor und Origin of Power (Teamname) ist mehr als nur ein esports Team”. Folglich ist es wahrscheinlich, dass eine langfristige Strategie verfolgt wird und man dadurch vor allem die jungen Kunden an sich binden will.
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