Alles wieder normal? – Wechselverhalten vor und nach der Energiepreiskrise

Nachdem im Oktober 2021 erstmals weniger als 50 Prozent der Gaswechsler einen Tarif mit Bonus abgeschlossen haben, ist der Anteil zwischen September 2022 und Januar 2023 teilweise auf unter 10 Prozent gestiegen und hat somit neue Minimalwerte erreicht. Die Ergebnisse zeigen die deutlichen Auswirkungen der Energiepreiskrise auf das Wechselverhalten im Energiemarkt und sind Teil der Analysen der soeben erschienenen Wechslerstudie Energie 1. Halbjahr 2023 von Kreutzer Consulting und Verivox.

Zwischen Januar 2018 und September 2022 haben hingegen durchschnittlich nur rund 25 Prozent der Wechsler Tarife ohne Bonus abgeschlossen und es gab nur leichte Schwankungen bei den Präferenzen. Tarife mit Neukunden- und Sofortbonus wurden mit um die 65 Prozent etwa gleich häufig gewählt.

Teilweise dürfte die Abschlussquote – vor allem seit der Energiepreiskrise – in Verbindung mit dem Angebot stehen. Aufgrund des hohen Preisniveaus gab es insgesamt kaum Angebote und die wenigen vorhandenen Angebote enthielten oftmals keinen Bonus. Im Zuge der fallenden Preise im ersten Halbjahr 2023 nehmen die Tarifabschlüsse mit Boni – allerdings vorrangig Neukundenboni – wieder deutlich zu. Die Höhe der Boni ist seit Einführung der Energiepreisbremsen jedoch auf 50 Euro begrenzt.

Da die letzten Jahre von verschiedenen Krisen und externen Faktoren geprägt waren, die das Wechselverhalten und die Tarifpräferenzen von Privat- und Gewerbekunden stark beeinflussen, untersucht die aktuelle Wechslerstudie im Rahmen einer Langfrist-Betrachtung das Wechselaufkommen und die Marktentwicklung von 2018 bis heute. Die Langzeitanalyse über die letzten fünf Jahre gibt einen detaillierten Einblick in die Veränderungen der Tarifpräferenzen der Strom- und Gaswechsler vor, während und nach der Energiepreiskrise.

Gestiegenes Wechselinteresse und mehr attraktive Angebote

Während das Wechselaufkommen 2022 krisenbedingt stark rückläufig war, scheinen die Kunden das Wechseln jetzt nachzuholen. Seit Januar 2023 ist das Wechselaufkommen bei Strom und Gas auf stabil hohem Niveau und es zeigen sich bislang kaum saisonale Rückgänge. Sollte die Situation so bleiben, könnte 2023 einen neuen Rekord beim Wechselaufkommen bringen.

Im Vergleich zum Vorjahr zeigen die Wechsler einige veränderte Präferenzen hinsichtlich der Tarifmerkmale und der Auswahl ihres neuen Anbieters. Vor allem bei den Gaswechslern hat der ökologische Aspekt an Bedeutung gewonnen. Unterschiede zeigen sich jedoch nicht nur bezüglich der Abschlussquote von Ökostrom- und Klimagastarifen, sondern auch hinsichtlich der Wahl von Preisgarantien, Erstvertragslaufzeiten und Boni.

Wie gewohnt erhalten Sie mit der aktuellen Wechslerstudie einen detaillierten Einblick in das Entscheidungsverhalten von Strom- und Gaswechslern im Privat- und Gewerbekundenmarkt. Weitere Insights und einen Überblick über die Haupttreiber für das Wechselaufkommen liefert die Analyse der aktuellen Marktentwicklungen inkl. Preisentwicklungen und Anzahl angekündigter Preisänderungen seitens der Grundversorger, Berichterstattung in der Presse, Suchverhalten über Google sowie Werbe- und Vertriebsaktivitäten von Versorgern.

Über die Wechslerstudie Energie

Die Wechslerstudie Energie von Verivox und KREUTZER Consulting gibt halbjährlich tiefe Einblicke in das Entscheidungsverhalten von Privat- und Gewerbekunden, die ihren Strom- oder Gasversorger über verivox.de wechseln. Neben der Untersuchung von demographischen Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Verbrauch der Wechsler untersucht die Studie vor allem, welche Tarifbestandteile gewählt werden. Wechselnde Sonderanalysen runden die Studie ab. In der aktuellen Ausgabe zum 1. Halbjahr 2023 wird das Wechselverhalten und die Unterschiede der Tarifpräferenzen vor, während und nach der Energiepreiskrise anhand langer Zeitreihen analysiert.

Die Studie zum ersten Halbjahr 2023 ist ab sofort verfügbar und kann bei Kreutzer Consulting und Verivox bestellt werden.

Weitere Informationen zur Studie erhalten Sie auf unserer Webseite.

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